Wutphase - wenn andere Mütter "urteilen" -
- Admin
- 18. März 2017
- 3 Min. Lesezeit
Da sitze ich nun, heulend in meinem Auto, mit Sonnenbrille, damit die Zwillinge meine Verzweiflung nicht mitbekommen. Die sitzen nämlich auf der Rückbank und haben mich und meine Nerven an den Rand des Wahnsinns getrieben.
Alles eine Phase, sie testen ihre Grenzen und wollen ihren Kopf durchsetzen. Das Ganze nennt mal wohl. Wutphase und im Kleinkindalter der Begleiter von allen Eltern. Eine Wichtige und auch prägende Zeit. Lässt man zu viel durchgehen und ist nicht konsequent hat man wohl das restliche Leben Spaß daran - glaube ich zu mindestens. Also mache ich mir den größten Stress äußert Konsequent zu sein und jeden Wutausbruch durchzustehen. Und Ihr erinnert Euch, ich habe 3 Kleinkinder, was dann einen 3-fachen Wutausbruch bedeuten kann, da sie sich gegenseitig hochstacheln. Das Ganze fordert also noch mehr Konsequenz, um hier nicht ganz in der Anarchie zu verfallen. Irgendwie möchte ich hier ja noch halbwegs als Rudelcheffin akzeptiert werden.

Wir stehen morgens gegen sechs Uhr auf und abends um sieben geht es ins Bett. Also 13 Stunden und in fast jeder Stunde gibt es mindestens einen Wutanfall. Mal mit erkennbaren Grund mal, aber meistens „einfach so“.
Egal ob zuhause oder unterwegs, von wir schreien nur bis zu ich schmeiß mich auf den Boden oder schlage um mich, wir haben von allem ein Exemplar.
An diesem oben besagten Tag, drehten meine Zwillinge so richtig auf und präsentierten sich in bester Kleinkindmanier. Fünf Kinder haben in der Musikgruppe lieb mitgemacht, zwei sind durchgedreht und haben den ganzen Raum auseinandergenommen. Die Eltern der anderen Kinder waren schon total genervt - was mich noch mehr nervte. Ich fühlte mich wie eine überforderte, hysterische Mutter die ihre Kinder nicht im Griff hatte.
Dabei war ich nicht wütend auf meine Kinder, sondern auf mich. Ich fühlte mich wie eine Versagerin.
Auf der Heimfahrt, abseits der anderen Eltern und der missachtenden und Augenrollenden Blicke, brachen alle Dämme.
Fast jeden Tag ertrage ich als Mutter diese Phase. Jeden Tag entdecke und lerne ich neu warum man einen Wutanfall haben kann. Ich erfahre, dass man sehr lange und sehr wütend sein kann. Man kann aber auch sehen, wie sie sich innerhalb von zwei Sekunden in das glücklichste Kind er Welt verwandeln können.
Egal ob zu Hause oder unterwegs - ich gehe immer gleich vor und versuche immer dabei, eine Ruhe auf meine Kinder auszustrahlen. Und obwohl meine Nerven oft blank liegen, lache ich auch mal. Denn Ich sehe durch einen Spiegel denn ich war ein ganz furchtbares Wutkind.
Nachdem ich also, als Mutter mein bestes gebe um diese „Phase“ der Kinder zu überleben, sitzen mir gegenüber Mütter die genervt ihre Augen verdrehen. Sie geben mir das Gefühl versagt zu haben.
Jeden Tag stelle ich mir selber die Aufgabe alles zu geben. Manchmal kommen mir Zweifel ob ich alles richtig mache. Ich frage mich, was ich wem getan habe, wenn ich wieder angeschrien werde. Dann verstecke ich mich im Bad um einfach mal kurz meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen, egal ob fluchend oder weinend. Ich wünsche mir, dass meine Kinder später stolz auf mich als ihre Mutter sind. Ich wünsche mir, dass die 3 Zauberwesen ein gutes Urteil über meine Fähigkeit „Mama zu sein“ fällen. Sie sollen Sagen: Beste Mutter der Welt. Das ist die Aufgabe und der Ansporn an mich. Dabei gehöre ich nicht zu den Supermuttis die nicht zugeben können, dass der Mamajob auch mal anstrengend sein kann und einen verzweifeln lässt. Niemals wieder lasse ich mir durch euch, das Gefühl geben versagt zu haben.


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